29.04.2015
 
Kolonialschick sells - über Kolonialwaren, Designerbrillen und eine bronzene Kaffeebohne
 
Hamburg, das 'Tor zur Welt', ist sichtbar stolz auf seine koloniale Vergangenheit. So wurde der citynahe Wochenmarkt auf dem Burchardtplatz neulich in 'Kolonialwarenmarkt' umbenannt. Der schicke Laden 'Compagnie Coloniale' eröffnete in der Mönckebergstraße seine Türen, im Regal steht ein stattlicher 'Sarotti-M.', der 'ewige Diener' aus Porzellan. Der 'Kolonialwarenladen' in der Deichstraße bietet nebst allerlei Kolonialkitsch auch eine "exquisite Mischung feinster Pralinen" in einer 'Sarotti Nostalgie Edition' an. Auf der Blechdose prangert wieder der alte, rassistische 'M.', den doch der Schokoladenhersteller als viel kritisierte Werbefigur eigentlich längst abschaffen wollte.1)
 
Seit 2005 würdigen Straßennamen in der HafenCity Welteroberer, die Neubauten im 'Überseequartier' tragen Namen von Kolonialwaren. Neumann Kaffee Gruppe, weltgrößter Rohkaffeehändler, der in Mubende/Uganda 2000 Kleinbauern von ihrem Farmland vertrieb, nahm sich auch in Hamburg Raum: auf dem 'Coffee Plaza' in bester Elblage ließ das Unternehmen vor seinem Kontorgebäude eine riesige Kaffeebohne aus Bronze aufstellen, auf der vermeintlich glückliche Kaffeepflückerinnen abgebildet sind.
 
Nun wirbt die Firma 'Hamburg Eyeware' mit der hanseatisch identitätsstiftenden Sonderkollektion 'HeimatHafen'2). Die Unternehmer, die sich als "echte Hamburger Jungs" bezeichnen, freuen sich auf ihrer Website3), dass sie auch "außerhalb der Speicherstadt" "mittlerweile ganze 17 Länder erobert haben", dabei wollen sie ganz in maritimem Metapher verbleibend "unnötigen Schnick-Schnack von Bord werfen". Ihre Edelbrillen der Serie 'Heimathafen' heißen Padua, Pamir, Passat und Priwall. Sie würdigen damit den gleichnamigen Frachtsegelschiffen der Hamburger Reeder- und Kaufmannsfamilie Laeisz. Die schnellen 'Flying-P-Liner' befuhren die Weltmeere, handelten zwischen den überseeischen Besitzungen und brachten riesige Mengen Kolonialwaren auch nach Hamburg.
 
Die schnellen Windjammer von Laeisz trugen in der Kategorie der berühmten 'P-Liner' Namen, die mit dem Buchstaben 'P' anfingen. Einige Bezeichnungen bezogen sich auf Häfen in Deutschland und Europa, doch die meisten auf außereuropäische Orte, an denen die Hamburger Kaufmänner vom globalen Kolonialhandel reich wurden. Die Schiffsnamen Peking, Petschili, Penang wiesen auf den lukrativen Chinahandel hin. Auf die ertragsreichen Frachten zwischen den Südseeinseln im pazifischen Raum machten die Großsegler Ponape, Polynesia, Pacific aufmerksam.
 
Das Schiff Pangani bezog sich auf den ostafrikanischen Hafen, von wo aus Elfenbein und Zucker nach Europa verschifft wurde. Auf den Zuckerplantagen mussten versklavte Menschen arbeiten, und das Elfenbein mussten Tausende Zwangsarbeiter_innen in beschwerlichen Karawanen aus dem Landesinneren an die Küste schleppen. In der Ortschaft Pangani nahm im Jahr 1888 der Kampf der kolonialen 'Schutztruppe' gegen antikoloniale Aufständische seinen Anfang. Der blutige Sieg der deutschen Truppen führte schließlich zur Gründung der Kolonie 'Deutsch-Ostafrika'. Laeisz gehörte 1890 zu den Gründern der Deutsch-Ostafrika-Linie.
 
Schließlich mit den Schiffsnamen Peru, Panama, Patagonia, Potosì, Pampa, Placilla, Pisagua der Hinweis auf die Salpeter-, Guano- und Silberausbeutung in Chile, Peru und Bolivien. Das Laeisz-Schiff Paposo würdigte die gleichnamige Salpetermine der Hamburger Handelsherren Fölsch & Martin in La Noria/Chile. Das 'weiße Gold der Wüste' kam ebenso von der in Maria Elena/Chile befindlichen Mine des superreichen hanseatischen Kaufmanns Sloman (Erbauer des Chilehauses). Die Viermastbark Passat, nach der auch eine Brille von 'Hamburg Eyewear' benannt ist, hatte einen Laderaum für 4000 Tonnen Chilesalpeter mit einem Frachtwert von über einer Million Mark (Gegenwert 10 Millionen Euro). Von der Salpeterfahrt bereicherten sich der 'Heimathafen' Hamburg und die Kaufleute enorm. In 40 Jahren wuchs die hiesige Salpetereinfuhr auf das Vierzigfache - 500.000 Tonnen im Jahr 1905. Der kaufmännische Profit stieg mit den extrem ungerechten Arbeitsverhältnissen in den Salpeterminen. Für die staubige und gesundheitsgefährdende Knochenarbeit ließen die hanseatischen 'Salpeterbarone' Wanderarbeiterfamilien von den enteigneten und verarmten indigenen Communities in Südchile anwerben.
 
Ist Kolonialromantik nicht mehr nur eine Propagandastrategie von Ewiggestrigen? Lässt sie sich heute wieder geschickt vermarkten? Wie verkaufsfördernd wirkt kolonialnostalgische Werbestrategie auf weißeuropäische Konsument_innen? Und welche Gefühle erweckt die wiederholte Erinnerung an den kolonialen Ressourcenraub bei Migrant_innen und diasporischen Communities?
 
Ginnie Bekoe, Beiratsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland ISD Bund4) findet klare Worte: "Durch Hamburgs Straßen zu gehen, macht mich unglücklich. Ich gehe am Vespucci- und am Columbushaus vorbei zum Kaiserkai, Vasco-da-Gama-Platz, zu den Magellan-Terrassen. ... Ich denke an ... die Millionen von ermordeten, gelynchten, versklavten, ausgebeuteten, vergewaltigten, verschleppten Menschen, und sehe prachtvolle Fassaden, neugebaute Residenzen, neue Schriftzüge. ... Jeder Schritt durch diese Straßen ein Tritt ins kulturelle Gedächtnis, eine Erneuerung kollektiven Traumas. ... Hamburg hat sehr profitiert an dem Leid anderer Menschen und Länder, ja, Kontinente."

In Hamburg-St. Pauli würdigt die Laeiszstraße den Hamburger Kaufmann und Reeder Ferdinand Laeisz.
 
Mit der Fabrikation von seidenen Zylinderhüten war Ferdinand Laeisz (1801-1887) schon mit 27 Jahren auf Expansionskurs: er weitete sein Geschäft nach Südamerika aus, weil sich dort ein Markt mit wohlhabenden Kolonialhändlern und Großgrundbesitzern befand. In Brasilien, Chile, Peru, Ecuador und auf den Philippinen eröffnete er Filialen.
 
1847 war Laeisz Mitgründer der Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (Hapag). Die Hapag richtete einen Liniendienst zwischen Hamburg und New York ein; aus Nordamerika kamen Rohstoffe, die von den Sklavenplantagen stammten: Baumwolle, Tabak und Reis; die daraus veredelten Waren gingen zurück. Die Fertigprodukte nach Übersee nahmen weitaus weniger Cargoraum ein, sodass auswandernde Passagiere mitgenommen werden konnten; die Passagierbeförderung erwies sich schließlich als weitaus profitabler als der Warenverkehr.
 
Um möglichst viele Menschen im Schiffsraum unterzubringen, zogen die Reedereien Zwischendecks ein, die sich bei Bedarf schnell wieder abbauen ließen. Die Reisebedingungen für die Passagiere, die sich eine Fahrkarte nur unter Deck leisten konnten, waren kaum auszuhalten: Platzmangel, schlechte Belüftung, armselige Ernährung und Hygiene. Nicht wenige Reisende überlebten die wochenlange Überfahrt nicht.
 
Sohn Carl Heinrich Laeisz, der 1852 in die Firma einstieg, gründete die eigene Reederei F. Laeisz. 1870 betrieb das Familienunternehmen 16 Segelschiffe, die Kolonialwaren aus Jakarta, Singapur, Hongkong und Australien holten. Aus Honolulu wurden Zucker und Walöl importiert, aus Mexiko Kupfer- und Silbererz, aus Costa Rica Kaffee. Carl Laeisz gehörte zu den Gründern der Deutsch-Ostafrika-Linie, war Anteilinhaber an der Afrikanische Dampfschiffs-Actiengesellschaft Woermann-Linieund Mitglied des Kolonialvereins; sein Nachkomme Carl Ferdinand Laeisz wirkte im Flottenverein und in der Deutschen Kolonialgesellschaft in Hamburg mit. Die drei Generationen, die nun zusammen arbeiteten, beteiligten sich an zahlreichen weiteren Schifffahrtsunternehmen.
 
Um 1860 wurden in der Atacama-Wüste im heutigen Nordchile umfangreiche Salpeter-, Silber- und Kupfer-, in der Küstenregion riesige Guanovorkommen entdeckt. Für die aus Salpeter und Guano gewonnenen Nitrate, aus denen Pflanzendünger, Schießpulver und Sprengstoff hergestellt werden konnten, eröffnete sich ein enormer Markt auf den großen Latifundien in Südchile, in der Landwirtschaft in Deutschland und auch in den Kolonialkriegen in Afrika. Deutsche, englische und chilenische Gesellschaften überzogen die Wüste mit über ein Hundert Salpeterminen. Zu den großen Salpeterminenbesitzern gehörten die Hamburger Handelshäuser Rob. M. Sloman sowie Fölsch & Martin. Unter der Flagge der Reederei F. Laeisz fuhr 1862 der erste eigene Schiffsneubau die chilenische Hafenstadt Valparaiso an. Bald verkehrten die Frachtschiffe von F. Laeisz regelmäßig zwischen Chile und Hamburg. Seit 1938 erinnert die Valparaisostraße in Bahrenfeld an die 'überseeischen Handelsbeziehungen'.
 
Während die 'Salpeterbarone' in den chilenischen Hafenstädten im Luxus lebten und die Salpeterfahrten den Reedereien hohe Erträge einbrachten, waren die Arbeits- und Wohnverhältnisse für die etwa 70.000 überwiegend indigenen Wanderarbeiterinnen und -arbeiter katastrophal. Die Salpeterminen befanden sich in einer der trockensten Gegenden der Erde: tagsüber sengende Hitze, nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt. "Überall, wohin man blickt, nur Sand und Steine, Schutt und Geröll und weißer Salpeter, der in der Sonne glitzert", beschrieb 1919 der Reisende Kurt Faber die trostlose Wüste, "Hier, in dieser Einöde, ist die Einsamkeit selbst zu Hause." In den Barackensiedlungen lebten die Arbeiterfamilien auf engstem Raum häufig ohne Betten und hygienische Vorrichtungen. Der Akkordlohn wurde nicht in Geld ausgezahlt, sondern in betriebseigenen Münzen, die nur in den überteuerten Läden der Minengesellschaften gültig waren.
 
Pablo Neruda, Dichter, Nobelpreisträger und Senator für die nordchilenischen Provinzen bereiste in den 1940er Jahren die Atacama-Wüste und prangerte die ungesunden Arbeitsbedingungen an, die noch immer in den verbliebenen Minen herrschten. Mit seinem Gedicht setzt er zugleich dem Minenarbeiter, den er Maestro Huerta nennt, ein trauriges Denkmal: "Antimon zerfraß seine Innereien. / Er wurde so mager, dass man Angst bekam. / Die Beine zerlöchert, / konnte er kaum noch laufen. / Und er war so groß, / ein klappriger Geist / (...) Sein dreißigstes Geburtsjahr überlebte er nicht, / frage nicht, wo sein Grab liegt, / keiner wird es wissen, / der Wind nagt an den Kreuzen, / der Sand deckt sie zu."
 
Die britische Seeblockade im Ersten Weltkrieg bereitete den Salpeterfahrten der Hamburger Reedereien ein jähes Ende, und mit der Erfindung des synthetischen Nitrats kam der Salpeterimport ganz zum Erliegen. Bravo Elizondo, Schriftsteller aus der Hafenstadt Iqueque, beschreibt die große Hungersnot, welche die Schließung der nordchilenischen Salpeterminen zur Folge hatte: "lange Karawane von Frauen und Kindern, alten und jungen Männern vagabundierte durch die Straßen und flehte um Barmherzigkeit (...) Ich sah die Bürger erzittern, die Schacherer der Siedlung. In panischer Angst befürchteten sie, dass das Heer der Hungernden ihre Geschäfte und Geldschränke plündern würde. (...) Aber das Volk ging an den aristokratischen Palästen, an den schamlos ausgestellten Waren vorbei, ruhig und ernst. Dieser Bericht wird eine Auslese des proletarischen Elends sein, eine schallende Ohrfeige in das Gesicht einer Schurkengesellschaft (...)."
 
Ab 1907 nahm die Reederei F. Laeisz Fahrten nach der deutschen Kolonie Kamerun auf. 1912 gründete der Firmenpartner Paul Ganssauge im Kontorhaus Laeiszhof an der Trostbrücke die Afrikanische Frucht-Compagnie (A.F.C.), die große Bananenplantagen am Kamerunberg aufkaufte. Ab 1914 importierte die A.F.C. auf zwei mit modernen Kühlanlagen ausgerüsteten Dampfschiffen die 'deutsche Kamerun-Banane' nach Hamburg. Auch hier unterbrach der Erste Weltkrieg die Fahrten, und der als Bananendampfer gebaute Pungo wurde zum Hilfskreuzer Möwe umgerüstet und in Kampfhandlungen in Ostafrika eingesetzt.
 
1925 erlaubte die Siegermacht Großbritannien den deutschen Gesellschaften den Rückkauf der Bananenplantagen. 1929 begann der Bau einer eigenen Bananenflotte, 1930 wurden die Reederei F. Laeisz, die A.F.C. und die firmeneigene Westafrikanische Pflanzungsgesellschaft Bibundi WAPB in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1939 importierte das Unternehmen 3,6 Millionen Büschel Bananen, etwa 35 Prozent wurden mit den Schiffen der A.F.C. aus Kamerun verschifft. 1940 unterbrach der Zweite Weltkrieg das einträgliche Kolonialgeschäft. Sohn Willi Ganssauge unterstützte NS-kolonialinteressierte Ämter in Hamburg. Nach der Okkupation Frankreichs hatte Ganssauge schon die Einverleibung der französischen Unternehmen in Kamerun vor Augen. Ab 1945 baute er die zerbombte Firma in Hamburg und die überseeischen Pflanzungen wieder auf. Die A.F.C. importiert heute die Banane der Marke 'Onkel Tuca' aus Südamerika. 1999 übernahm die Familie Schües alle Gesellschaftsanteile der Reederei F. Laeisz. 2003 ging das erste Bananenvollcontainerschiff der Welt vom Stapel. Insgesamt hat die Reederei F. Laeisz in ihrer hundertjährigen Geschichte 86 Segelschiffe ('Flying-P-Linie') sowie 90 Dampf- und Motorschiffe betrieben.
 
Ferdinand Laeisz war lange Zeit Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft und ab 1871 mehrmals ihr Alterspräsident. Wie so viele Hamburger Kaufleute, die im Kolonialgeschäft reich geworden waren, spendete auch Laeisz für wohltätige Zwecke.5)

1) Rita Gudermann, Bernhard Wulff: Der Sarotti-Mohr. Die bewegte Geschichte einer Werbefigur, Ch. Links, 2004
 
2) hamburg-eyewear.de/de/kollektion/heimathafen/padua (letzter Zugriff 20.4.2015)
 
3) hamburg-eyewear.de/de/ueber-uns (letzter Zugriff 20.4.2015)
 
4) Ginnie Bekoe: Straßennamen als Spiegel der Geschichte. Stadtbild (post?)kolonial, In: Rita Bake: Ein Gedächtnis der Stadt. Nach Frauen und Männern benannte Straßen, Plätze, Brücken in Hamburg, Band 1, Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg, 2015, S. 144-145
 
5) Auszug aus HMJokinen/Frauke Steinhäuser: Biographien von Hamburger Kolonialkaufmännern, In: Rita Bake: Ein Gedächtnis der Stadt. Nach Frauen und Männern benannte Straßen, Plätze, Brücken in Hamburg, Band 3, Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg, 2015, hamburg.de/maennerstrassennamen (ab Juli 2015)
 
Quellen u.a.:
Heiko Möhle, Branntwein, Bibeln und Bananen. Der deutsche Kolonialismus in Afrika - eine Spurensuche in Hamburg. Libertäre Assoziation, 1999; Erinnerungen aus dem Leben eines alten Hamburgers. Hamburg 1891; Johannes Gerhardt, Sophie Christine und Carl Heinrich Laeisz. Eine biographische Annäherung an die Zeiten und Themen ihres Lebens, Hamburg 2007, hup.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2008/18/pdf/HamburgUP_MfW02_Laeisz.pdf (Letzter Zugriff; 11.11.2014); Hamburger Adressbücher 1823­1827; Inge Hinrichsen, Tante Tine erzählt, Books on Demand, 2000; Gerhard Ahrens, Laeisz, Ferdinand, in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 399, www.deutsche-biographie.de/pnd119339722.html; Hans Hermann Groppe, Ursula Wöst, Über Hamburg in die Welt, Hamburg 2007; Pablo Neruda, Canto General XII, La Despreciada Mine, Antofagasta; Robert Krieg, Monika Nolte: Film Weißes Gold. Salz der Wüste, 2001; Website zum Film URL: www.krieg-nolte.de/301,0001 (letzter Zugriff 12.11.2014)

Die Bohnenskulptur des Kaffeeriesen Neumann in der HafenCity Hamburg
 

Für die mit dem Buchstaben 'P' anfangenden Namen seiner Schiffe ließ sich Ferdinand Laeisz inspirieren von der pudelähnlichen Frisur seiner Frau Sophie, genannt 'Pudel'.
 

Auf dem Laeisz-Kontorhaus an der Trostbrücke in Hamburgs City thront ein bronzener Pudel.
 

In den Minen der Hamburger 'Salpeterbarone' schufteten arme Wanderarbeiter unter erbärmlichen Arbeitsbedingungen.
 

1912 gründete der Firmenpartner Paul Ganssauge im Kontorhaus Laeiszhof die Afrikanische Frucht-Compagnie (A.F.C.), die große Bananenplantagen am Kamerunberg aufkaufte.
 

Ab 1914 betrieb A.F.C. Dampfschiffe, die mit modernen Kühlanlagen ausgerüstet waren. Die Firma importierte die 'deutsche Kamerun-Banane' nach Hamburg.
 

Am fruchtbaren Kamerunberg wurde die kolonisierte einheimische Bevölkerung enteignet, und Hamburger Kaufleute legten dort riesige Plantagen an. Die von ihrem Farmland vertriebenen, mittellosen Kleinbauern mussten nun für die deutschen Pflanzungsgesellschaften arbeiten.
 

Laeisz-Werbung: auf den Bananenschiffen Panther, Pelikan, Pionier, Pontos, Puma und Python wurden auch Passagiere nach Kamerun mitgenommen.
 

Bananencontainer am Hamburger Hafen heute
 

Willkommen _|_Projekt _|_Abstimmung_|_Debatte _|_ Webcam _|_ vor Ort _|_ Hamburg kolonial

Denkmal & Biografie | Denkmalsturz_| Kooperationen | Stichworte & Quellen | Kommentare | Dank

Impressum & Kontakt _| _Kulturkalender_ | 'Tanzaniapark‘ | _andere Kunstprojekte _|_ Disclaimer